Pünktlich zum 59. Todestag des am 9. Februar 1948 verstorbenen Karl Valentin präsentiert die Tollhaus Theater Compagnie einen Abend mit Szenen vom Münchner Großmeister des verzweifelten Lachens. Ob der Ausgeher der Vogelhandlung, der einen unerklärlicherweise leeren Käfig ausliefert, oder die Musiker, denen trotz heftigen Nachdenkens der Name ihres ehemaligen Notenwarts nicht mehr einfällt – immer wieder sehen sich Valentins Figuren mit dem Verlust von unverrückbar geglaubten Sicherheiten oder mit einer undurchschaubar gewordenen Welt konfrontiert. Und immer wieder versuchen sie, sich mit vertrauten Methoden und Denkansätzen auf ihre Weise in der ver-rückten Welt zurechtzufinden. Daraus, dass dies oft nicht mehr gelingen kann, entsteht eine Komik, die unwiderstehlich zum Lachen reizt. Gleichzeitig gehört diesen überforderten Gestalten unser ganzes Mitgefühl. Samuel Beckett sah Karl Valentin im Jahr 1937 und berichtete, er habe „viel und voll Trauer gelacht“.